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Donnerstag, 23. Januar 2014

♛ Theorie: Schwache Bauern (1)

Der Autor
von Andrin Wüest

Ein schwacher Bauer ist ein willkommenes Angriffsobjekt. Man versuche ihn mit allen möglichen Figuren anzugreifen und zu vernichten. Dem Verteidiger bleibt nur die undankbare Aufgabe, seinen schwachen Bauern mit seinen Figuren zu decken, was ihn zu passivem Spiel zwingt.

【ツ】Wann ist ein Bauer schwach? 【ツ】

Wenn ein Bauer nicht mehr durch einen anderen Bauern gedeckt werden kann! Besonders verheerend wirkt sich ein schwacher Bauer aus, wenn er auf einer halboffenen Linie steht, das heisst wenn er frontal von den Türmen angegriffen werden kann. Wenn also zum Beispiel Weiss einen schwachen Bauern mit fünf Figuren angreift, werden 5! schwarze Figuren gezwungen den Bauern zu decken, sonst geht er verloren. Also werden fünf Figuren in passive (verteidigende) Positionen getrieben und für jegliche Gegenoperation ausgeschaltet.

Greift man aber einen gesunden Bauern an, z.B. mit fünf Figuren, muss er ihn nur durch einen anderen Bauern decken und kann seine fünf Figuren für offensive Zwecke brauchen.


Beachte: 

Ein einziger Bauer übernimmt im vorliegenden Falle die Funktion von Figuren!


【ツ】Wie geht man vor bei einem schwachen Bauern?【ツ】

  1. Zuerst blockiert man ihn indirekt, d.h. bei allfälligem vorrücken würde er sofort geschlagen/gewonnen.
  2. Mit allen Figuren angreifen
  3. Mit Bauern Hebel ansetzen oder Raumvorteil ausnützen, d.h. mit Figuren plötzlich Schwenker nach dem Königsflügel machen. Der Gegner, der ja passiv dasteht, kann die nötigen Gegenzüge nicht ausführen, da er in der Regel unter Raumnot leidet.

Fortsetzung folgt


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Andrin Wüest ist seit 2009 FIDE-Instruktor . Er spielt bei der Schachgesellschaft Luzern abwechselnd in der Nationalliga A oder in der Nationalliga B sowie beim Schachklub Tribschen in der Bundesliga. Der Autor dieser Serie wurde 1981 in Ascona Vize-Schweizermeister und hat zahlreiche Turniere gewonnen. Diese Artikel erschienen 1980 und 1981 im JOURNAL. Die Veröffentlichung erfolgt mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verfassers.

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