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Montag, 28. Januar 2013

Regelkunde - Zeitüberschreitung

In der Partie D. gegen T. - oder war es umgekehrt, also T. gegen D.? - kam es zu folgender ungewöhnlichen Situation. Beide Spieler hatten extreme Zeitnot und machten die nächsten Züge regelrecht im Blitztempo. Verfolgt wurde die Partie von einigen Teammitgliedern beider Teams. Das Partieformular hatte auf der Vorderseite Platz für 36 Züge, die Kadenz war aber 40 Züge in 2 Stunden. Im 38. Zug - oder so - zeigte die elektronische Uhr Zeitüberschreitung von Weiss an, was allerdings wegen dem ungewöhnlichen Partieforumlar nicht allen klar war. Einen Zug später reklamierte dann Schwarz diese Zeitüberschreitung, worauf der Anziehende darauf aufmerksam machte, beim Gegenspieler sei die Zeit ja auch gefallen.

Wie ist dieser Fall zu beurteilen?
  • a) Remis, auf Grund der FIDE-Regeln?
  • b) Weiterspielen, da beiden Spielern die Zeit gefallen ist?
  • c) Sieg von Schwarz, da eindeutig ersichtlich ist, dass Weiss als Erster die Zeit    
         überschritten hat?
Lösung:  
Hier muss man Unterscheiden zwischen Partien mit normaler Bedenkzeit und Partien, die als Rapid- oder Blitzpartien ausgetragen werden. Hinzu kommt noch der Umstand, dass noch nicht alle Vereine elektronische Uhren besitzen. Und es ist auch mit entscheidend, ob es die erste oder die letzte Kontrolle der Bedenkzeit ist!

In unserem Beispiel hat Schwarz die Partie gewonnen, weil es eine elektronische Uhr war und die Anzeige eindeutig ist. Hat man eine mechanische Uhr, dann ist es nicht klar und die Partie wird weitergespielt. Ausser es ist die letzte Kontrolle, dann wird die Partie logischerweise Remis gegeben.

Bei Blitz- und Rapidpartien ist es aber wieder anders. Hier wird auf ein Remis entschieden, egal welche Klappe oder Falle zuerst gefallen ist.

Und noch etwas: Ein Partieformular muss nicht immer unbedingt 40 Züge auf der Vorderseite haben, es können auch mal 36 Züge sein! (Dies zumindest hat der Schreibende  - und hoffentlich auch andere - dadurch gelernt!) Hier gibt es absolut keine (!) Vorschriften, denn es wird insbesondere an den Abendpartien nach der Regelung 36 Züge in 1½ Stunden gespielt (SMM, IGM, Vereinsturniere, etc). Und wenn die Kadenz eben 40 Züge in zwei Stunden ist, dann müssen  auf diesem Formular am Schluss auf der Rückseite noch mindestens vier Züge notiert (und natürlich auch gespielt) werden...




3 Kommentare:

  1. Es war T. gegen D. und Weiss hat zuerst irrtümlicherweise remis reklamiert. Es gelten c) und b). Da meine Falle eindeutig vorher gefallen ist und ich auch im Falle b) wegen der Stellung aufgegeben hätte, habe ich bei der SGM-Leitung eine Korrektur auf 0-1 beantragt.

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  2. Ich habe bereits eine Reaktion von der SGM-Leitung. Das Resultat wird auf 0-1 korrigiert.

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  3. Das ist ein fairer Sportsmann. Danke Toni!

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