Nach einer guten Stunde begannen sich bereits erste Trends abzuzeichnen. Danush hatte ausgeglichenes Material (Caissa stand ihm für einmal bei) und erst noch die aktivere Stellung. Andi gurkte wie gewohnt im Mittelspiel herum und seine Position war etwas schwierig einzuschätzen. Der Schreibende hatte Druck, aber noch keinen Vorteil. Und Dani fehlte ein Bauer, stand aber positionell besser. Nun hiess es Geduld bewahren und auf dem Erreichten aufbauen.
Nach einer weiteren Stunde ging dann plötzlich alles relativ schnell. Danushs Gegner hatte dessen gute Königsstellung unterschätzt und musste sich bald darauf geschlagen geben. Der erste Punkt lag im Trockenen. Andi hatte genug vom Rumgurken und man vereinbarte ein friedliches Remis. Damit hatten wir bereits 1.5 Punkte auf unserem Konto. Nun rechnete der Mannschaftsleiter noch mit zwei soliden Remis, was den Sieg sicher gestellt hätte. In der Zwischenzeit hatte Dani seine Stellung gehalten und es sah nach Punkteteilung aus. Am zweiten Brett hatte der Emmenbrückler die Qualität für einen Bauern erobert und sich bei diesem Tausch eine klar aktivere Stellung erspielt. Ein Remis war also auch hier in Reichweite.
Dann geschah das Malheur. Am ersten Brett piepste die Schachuhr. Alles schaute hin und Dani sagte:"Sch*****, ich habe die Zeit vergessen!". Damit war das Score ausgeglichen und die Partie des Mannschaftsleiters musste entscheiden. Der Gegner versuchte ihn davon zu überzeugen, dass die Partie Remis sei, aber nachdem die Zeitkontrolle geschafft war, blieben ja noch 30 Minuten, um mehr daraus zu machen.
In der Zwischenzeit war der Mehbauer des Gegners gefallen und mit Turm und Springer gegen Läufer und Springer und je zwei Bauern ging es weiter. Der Turm hielt den gegnerischen König auf den beiden letzten Reihen fest und der weisse König arbeitete sich bis zur sechsten Reihe vor.
Allerdings schlich sich nun ein anderes Problem ein. Die Uhr zeigte für Weiss keine fünf Minuten mehr, für Schwarz noch über 50. Für einen Bauerngewinn und Lancieren eines Freibauers würde die Zeit also nicht reichen. Zum Glück war der gegnerische Läufer in der Zwischenzeit in eine unangenehme Fesselung geraten und konnte dank Mattdrohungen erobert werden. Ein letzter gegnerischer Trick wurde vereitelt und die Partie durch Schwarz ein Zug vor dem Matt aufgegeben. Damit war der erste Mannschaftssieg in dieser Saison geschafft!
| Sarnen 1 | - | Emmenbrücke 1 | 1.5 : 2.5 |
|---|---|---|---|
| Simon Abächerli | - | Daniel Portmann | 1:0 |
| Idriz Bajramovic | - | Jean-Claude Schmidig | 0:1 |
| Werner Risi | - | Andreas Wüst | ½:½ |
| Urs Vlach | - | Danush Ahmeti | 0:1 |
Jean-Claude Schmidig, Mannschaftsleiter Emmenbrücke 1
Ein toller Bericht. Man hat das Gefühl, man wäre live dabei gewesen.
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